In der deutschen Pflegebranche ist der Fachkräftemangel seit vielen Jahren Realität. Mit Vakanzen bei 61 Prozent der Pflegeeinrichtungen hat kein anderer Wirtschaftszweig derart große Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Und die Trends lassen derzeit eher eine Verschärfung als eine Besserung der Lage erwarten. In den nächsten 15 Jahren werden bis zu einer halben Million fehlender Pflegefachkräfte prognostiziert. Die Gründe für diese prekäre Lage sind vielfältig. Unter anderem wächst die Nachfrage nach professioneller Pflege und Unterstützung bei Pflegebedürftigen weiterhin deutlich, auch bedingt durch den demografischen Wandel. Leider ist auch festzustellen, dass sich immer weniger Menschen für den Pflegeberuf entscheiden. Auch die Coronapandemie hat die ohnehin schon schwierige Situation in der Pflege weiter verschärft.
Die Agentur für Arbeit konstatiert, dass sich der rückläufige Trend bei der Arbeitslosigkeit von Pflegefachkräften weiter fortsetzt und die Zahl der gemeldeten Stellen für Fachkräfte in Pflegeberufen die der Arbeitslosen deutlich übersteigt. Nahezu alle Indikatoren der Engpassanalyse weisen auf deutliche bestehende Fachkräfteengpässe hin. In der Risikobetrachtung lassen in der Pflege insbesondere das geringe Substituierbarkeitspotenzial und die Entwicklung des Anteils älterer Beschäftigter keine nennenswerte Entspannung dieser Engpässe erkennen. Dies bedeutet, dass neben dem weiter steigenden Fachkräftebedarf in der Pflege, sich auch die Veränderungsprozesse und Herausforderungen weiter verändert und verschärft haben. Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, braucht es vor allem attraktive Arbeitsplätze und kreative Ideen. In erster Linie aber braucht es Pflegefachkräfte aus dem Ausland.
Die Deutsche Presseagentur zu Besuch in Stöckenhöfe
Nicht zuletzt durch ein personalintensives, kliniklastiges Umfeld im Großraum Freiburg, zeichnete sich in der Klinik Stöckenhöfe in Freiburg-Wittnau schon vor 10 Jahren ein deutlicher Fachkräftemangel ab.
Bereits 2016 kamen die ersten ausländischen Pflegefachkräfte. Inzwischen haben fast 40 Prozent der Pflegekräfte der Rehaklinik Stöckenhöfe einen Migrationshintergrund. Ohne diese Kolleginnen und Kollegen wäre eine Versorgung unserer Patienten nicht mehr zufriedenstellend möglich. Im April 2021 kam Jon Lacsina von den Philippinen zu uns nach Wittnau. Zu dem Zeitpunkt war er schon mehr als zwei Jahre in Deutschland und hatte die Fachkenntnisprüfung bereits absolviert und befand sich auf einem guten Sprachniveau. Dies hatte zur Folge, dass er sich mühelos einarbeitete. Mit einer hohen Empathie und der Fähigkeit auf Patienten und Patientinnen und Angehörige gleichermaßen gut einzugehen, war er durch seine Teamfähigkeit auch schnell in das bestehende Pflegeteam integriert. 2023 begann er dann eine Weiterbildung zum Praxisanleiter, die er in diesem Jahr erfolgreich abschloss. Er schließt damit auch eine wertvolle Lücke zu anderen philippinischen Pflegekräften. Über Umwege wurde auch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, welches sich mit ausländischen Fachkräften beschäftigt, auf Jon Lacsina aufmerksam. Die dpa-Custom Content der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wollte im Auftrag des Auswärtigen Amtes ein Video produzieren zum Thema „Philippinische Pflegekräfte in Deutschland“.
Im Dezember vergangenen Jahres kam daher ein Filmteam nach Stöckenhöfe, um Jon Lacsina zu interviewen und ihn bei seiner Arbeit zu begleiten. So entstand ein kleiner Film, der unter folgendem Link zu sehen ist: https://vimeo.com/893406336/ff7c47b571 Die Produktionen werden auf den Social- Media-Kanälen des Auswärtigen Amtes und Portalen wie deutschland.de genutzt. Die Inhalte richten sich dabei vor allem an ausländische Fachkräfte und sollen diesen einen kurzen Einblick in die Berufsfelder, in denen Fachkräfte gesucht werden, vermitteln und exemplarisch die Erfahrungen einzelner Fachkräfte, die nach Deutschland gegangen sind, zeigen.
Text: Hanjo Bolanz| Fotos: Jon Lacsina / Screenshot
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